Schulung
10 bis 15 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind an Neurodermitis erkrankt. Diese Hautkrankheit ist bisher nicht heilbar und stellt für die jungen Patienten und ihre Familien eine enorme Belastung dar. Insbesondere der chronisch, rezidivierende Verlauf mit schwerem Juckreiz und ausgeprägten Schlafstörungen stellt eine große Herausforderung für die Familie dar.
Dem Bedürfnis der Eltern nach umfassender Information über zugrunde liegende diagnostische und therapeutische Konzepte kann in der Sprechstunde häufig nicht genügt werden. Kinder, Jugendliche und deren Familien sind gefordert, all diese Herausforderungen durch die chronische Erkrankung zu „bewältigen“.
Die Patientenschulung bietet in diesem Zusammenhang Patienten, deren Eltern und Betreuungspersonen eine Hilfe im Umgang mit der Erkrankung.
Die Entwicklung der Neurodermitisschulung
Nachdem in verschiedenen Bereichen chronischer Erkrankungen im Kindesalter gute Erfahrungen mit Schulungsprogrammen gewonnen werden konnten (z.B. Asthma, Diabetes) und an mehreren Kliniken erste Ansätze zur Neurodermitisschulung probiert wurden, wurde zunächst von 1996 bis 1999 in Berlin ein Schulungsprogramm für Eltern neurodermitiskranker Kinder entwickelt und evaluiert. Während dieser Evaluationsphase wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit eine Konsensuskonferenz zur Neurodermitisschulung ins Leben gerufen, die die vielerorts unterschiedlichen Konzepte diskutieren und vereinen sollte und die Grundlage zu einem bundesweiten Modellprojekt schuf. In mehreren Arbeitsgruppen wurden Curricula für eine strukturierte Schulung von Eltern, Kindern und Jugendlichen erarbeitet.